Kommt Ihnen das auch spanisch vor? Der erste Rollstuhl fuhr am Hofe eines spanischen Königs!

König Philipp II. von Spanien hatte 1595 offenbar einen Rollstuhl mit verstellbarer Rücken- und Fußstütze. Da war er bereits 68 Jahre alt und hatte nur noch drei Jahre zu leben. Die Gicht verursachte bei dem Monarchen starke Schmerzen und machte ihn fast unbeweglich. Philipp dürfte auch einer der erste Birllenträger gewesen sein. So fortschrittlich war man damals bereits am Königshofe.

Auch andernorts trieb der Erfindergeist der Menschen eine reiche Blüte: Wie auf dem Bild rechts zu sehen, konstruierte der deutsche Uhrmacher Stephan Farler 1655 den mit einer Handkurbel selbstanzutreibenden Rollstuhl. Farler (* 1633- † 1689) aus Altdorf bei Nürnberg war seit seinem dritten Lebensjahr von der Hüfte an gelähmt. Mit 22 Jahren baute er sich ein Dreirad mit Kurbelantrieb, um überhaupt mobil zu sein. Als Vorbild konnten ihm Fahrzeuge gedient haben, die um 1649 zuvor in Nürnberg von Hans Hautsch konstruiert worden waren, darunter ein Krankenfahrstuhl und zwei kurbelbetriebene Prunkwagen. Hautsch wiederum war ein erfinderischer Schmied, der einen Vorgänger des Automobils erfunden haben soll!

Das erste Patent für einen Rollstuhl wurde im Jahr 1869 in den USA erteilt.